Prävention

Ansprechpartner der Geschäftsstelle

Volker Westhaus

Passstelle, Schiedsrichterwesen, Verbands-/Sportrecht, Gewaltprävention

Gewaltprävention

Der Thüringer Fußball-Verband setzt sich aktiv für Gewaltprävention im gesamten Spielbetrieb ein. Ziel ist ein sicheres, faires und respektvolles Umfeld auf und neben dem Platz. Durch klare Verhaltensregeln, Schulungen für Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer sowie Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und gezielte Präventionsprogramme werden Provokationen, Diskriminierung und Aggressionen früh erkannt und entschlossen bekämpft. 

STOPP - aktive Gewaltprävention

Um unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern ein zusätzliches Instrument zur Deeskalation und Gewaltprävention an die Hand zu geben, lief in der Rückrunde der Saison 2023/24 in drei KFA-Gebieten ein Pilotprojekt. Mit bis zu zwei Spielunterbrechungen von jeweils fünf Minuten sollten die Unparteiischen in den KFA Jena-Saale-Orla, Ostthüringen und Westthüringen reagieren, um wiederholt aggressiven Spielsituationen zu entgegnen. Dabei ist es unerheblich, ob die Aggressionen von Spielern, Funktionären oder dem Publikum ausgehen. 

Ab dem 01.07. ist dieses Vorgehen deutschlandweit einsetzbar und kann in allen Amateurligen angewandt werden.

Es handelt sich nicht um eine Regeländerung, sondern eine konkrete Handlungsanweisung für unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die vom bestehenden Regelwerk gedeckt ist.

Was sind die Ziele von STOPP?

Mit dem „Konzept STOPP“ möchten wir unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern eine konkrete Handlungsanweisung an die Hand geben, um eine drohende Eskalationsspirale zu stoppen und dynamische sowie über-emotionale Abläufe während eines Spiels gezielt zu unterbrechen. Das einfache, leicht vermittelbare Instrument soll dabei helfen, Gewaltvorfälle und Spielabbrüche zu verhindern.

Wann kann der Schiedsrichter das Konzept STOPP einsetzen?

Der Schiedsrichter soll die Spielunterbrechung einsetzen, wenn Personen auf dem Sportgelände ein wiederholt lautes, aggressives Verhalten an den Tag legen und der Schiedsrichter die Situationen mit den bekannten Mitteln (z.B. Ermahnungen und Verwarnungen, Feldverweisen, Ermahnung über die Ordner) nicht beruhigen kann. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Auseinandersetzung zwischen Spielern, Zuschauern, Funktionären oder anderen Beteiligten handelt.

 

Wie ist der Ablauf einer solchen Spielpause?

  1. Der Schiedsrichter läuft zum Anstoßpunkt, ruft beide Spielführer und Trainer zu sich. Er erläutert allen Beteiligten den Ablauf der Spielunterbrechung.
  2. Die Mannschaften begeben sich in die Nähe ihrer Strafräume und verbleiben dort, bis der Schiedsrichter das Zeichen zur Wiederaufnahme des Spiels gibt. Widersetzen sich einzelne Akteure dieser Anweisung, kann der Schiedsrichter dies ahnden, zum Beispiel über eine Verwarnung.
  3. Trainer und Teamoffizielle gehen zum Schiedsrichter und nehmen dessen Anweisungen entgegen. Anschließend verhalten sie sich ruhig und versuchen, beruhigend auf ihre Spieler oder Zuschauer einzuwirken.

Weitere wichtige Hinweise:

  • Das Betreten des Spielfeldes durch weitere Personen ist nicht erlaubt.
  • Ordner können in die Ansprache mit einbezogen werden.
  • Die durch die Maßnahme verlorene Zeit wird nachgespielt.
  • Vor der Spielfortsetzung sind etwaig notwendige persönliche Strafen auszusprechen.

Hinweise für Ordner bei Fußballspielen

Bei Fußballspielen kann es auch losgelöst vom Spiel zu Aggressionen kommen. Beispielsweise zu Konflikten zwischen Zuschauern, zwischen Zuschauern und Aktiven oder zu gewaltsamen Handlungen zwischen Aktiven untereinander. Um diese spannungsgeladenen Situationen zu deeskalieren und schnell zu entschärfen, haben (Vereins-)Ordner einige Möglichkeiten.

Flyer Hinweise für Ordner

Meldung von Vorkommnissen

Ereignet sich ein Gewalt- oder Diskriminierungsvorfall bei einem Spiel, muss dieser gemeldet werden. Ist der Schiedsrichter Zeuge des Vorfalls, so ist er verpflichtet einen Sonderbericht zu verfassen und mit dem Spielbericht dem Staffelleiter zukommen zu lassen. Kommt es zu Situationen, von denen der Schiedsrichter keine Kenntnis erlangt, müssen die Vereine die Meldung vornehmen. Zum einem kann es dem Schiedsrichter vor Ort noch mitgeteilt werden, dann kann es in den Spielbericht aufgenommen werden und der betroffene Verein verfasst eine eigene Stellungnahme an den Staffelleiter. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, dann sollte die Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle im TFV kontaktiert werden unter anlaufstelle(at)tfv-erfurt.de (Volker Westhaus / 0361 347 67 25).

DOWNLOADS ZUM THEMA

Antidiskriminierung

Handreichung Gewalt-, Rassismus- und Diskriminierungsdelikte

Der Drei-Stufen-Plan wurde 2011 von der UEFA eingeführt, um Spieler*innen vor Diskriminierungen und hier insbesondere rassistischen Diskriminierungen während des Spiels zu schützen, so wie es die Gesetzgebung zum Schutz vor Diskriminierung in der EU festschreibt. Insbesondere rassistische Diskriminierungen führen oft zu einer hohen emotionalen Betroffenheit, welche u.U. einen negativen Einfluss auf die Spieltauglichkeit der betroffenen Spieler zur Folge haben kann. Der Drei-Stufen-Plan ermöglicht es, das Spiel zu unterbrechen, um den Vorfall zu unterbinden bzw. Täter zu stellen und Spieler den nötigen Schutz vor weiterer Verletzung zu bieten.

Drei-Stufen-Plan

Anti-Doping

Der Thüringer Fußball-Verband verfolgt eine uneingeschränkte Null-Toleranz-Politik gegenüber Doping und unterstützt und unternimmt alle zielführenden Aktivitäten im Anti-Doping-Kampf.

Als wesentliche Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg der Dopingbekämpfung sieht unser Verband auch die Doping-Prävention. Hier gibt es Maßnahmen und Empfehlungen der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und deren Präventionsprogramm GEMEINSAM GEGEN DOPING. Denn GEMEINSAM GEGEN DOPING tritt für die Gesundheit der Athleten, die Chancengleichheit und Fairness im Sport sowie die Werterhaltung des Sports ein. Beide Links zu den Homepages gibt es rechts.

GEMEINSAM GEGEN DOPING möchte seine Athleten vor Dopingfallen schützen und über die Gefahren des Dopings informieren. Aber auch den Trainern sowie Eltern, Anti-Doping-Beauftragten, Lehrern und Betreuern bietet das Programm spezielle Hilfestellungen und Informationen. Sie finden auf der Homepage eine Mediathek mit umfangreichen Informationen und detaillierten Anleitungen zu einem leichten Umgang mit ADAMS und zu weiteren Themen.

Im innovativen GEMEINSAM GEGEN DOPING e-Learning können Sie Zertifikate über Ihr Wissen erhalten.